Der Stammbaum der Audi AG
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Die Geschichte der heutigen Audi AG reicht zurück bis in das Jahr 1873, als die Firma NSU als mechanische Werkstatt von Christian Schmidt und Heinrich Stoll in Riedlingen an der Donau gegründet wurde.
Über Strickmaschinen und Fahrräder kam man schnell zum Bau von Motorrädern und später auch zum Automobilbau.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde NSU zur größten Motorradfabrik der Welt und schrieb 1967 mit dem von einem Wankelmotor angetriebenen NSU Ro80 - dem letzten Fahrzeug mit dem traditionsreichen Namen NSU - nochmals Automobilgeschichte.
Der eigentliche Ursprung des Namens Audi liegt jedoch in den 1909 gegründeten Audiwerken in Zwickau/Sachsen.
August Horch, einer der großen deutschen Automobilpioniere, hatte schon 1899 seine erste Fabrik, die Horch-Werke, in Köln gegründet. Die Firma zog dann nach Reichenbach in Sachsen und 1904 nach Zwickau.
Nach finanziellen Schwierigkeiten und internen Streitereien verließ Horch 1909 seine Firma und gründete ein neues Automobilwerk.
Da ihm die Verwendung des Namens Horch verboten wurde, übersetzte er ihm kurzerhand ins Lateinische - Audi (=hör zu!) war geboren.
Der 1878 in Dänemark geborene Jörgen Skafte Rasmussen gründete 1904 in Chemnitz mit einem Partner die Firma Rasmussen & Ernst, die er ab 1907 alleine weiterführte.
Man produzierte Dampfarmaturen und weitere Metallwaren wie z.B. Feueranzünder und Gemüseputzer.
Ab 1912 wurde das Programm um Automobilzubehör, wie Kotflügel, ergänzt. Aus dieser Zeit stammen auch Versuche mit Dampfwagen, die dem Unternehmen später seinen Namen gaben: Dampf-Kraft-Wagen - DKW.
Über Fahrradhilfsmotoren kam man ab 1919 zum Motorrad- und 1928 zum Pkw-Bau, 1922 wurde das Warenzeichen DKW für Motoren und Motorräder eingetragen.
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Audi
gegründet 1909
von August Horch |
Horch
gegründet 1899
von August Horch |
DKW
gegründet 1907
von J. S. Rasmussen |
Wanderer
gegründet 1885
von J.B. Winklhofer
und R.A. Jaenicke |
NSU
gegründet 1873
von Chr. Schmidt und
Hch. Stoll |
1932 Zusammenschluß zur Auto Union AG |
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1949 Neuformierung als Auto Union GmbH |
1960 Umbenennung in
NSU Motorenwerke AG |
1969 Zusammenschluß zur Audi NSU Auto Union AG |
1985 Umbenennung in Audi AG |
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Johann Baptist Winklhofer gründete 1885 zusammen mit R. A. Jaenicke in Chemnitz eine Reparaturwerkstatt für Fahrräder. Schnell expandierte das Unternehmen, und man begann schon bald, Fahrräder unter dem Markennamen Wanderer zu vertreiben und ab 1896 selbst herzustellen. Ab 1902 versuchte man sich recht erfolgreich am Motorradbau, man gründete einen Firmenzweig, der Werkzeugmaschinen herstellte, produzierte Schreib- und Rechenmaschinen (unter dem Markennamen Continental), und baute ab 1913 dann auch Pkws.
Die Weltwirtschaftskrise Ende der 20er Jahre überstanden alle Unternehmen, jedoch war keines für sich allein überlebensfähig.
Unter der Federführung der Sächsischen Staatsbank, die von Anfang an die Aktienmehrheit hielt, fusionierten am 29. Juni 1932 die Audi-Werke mit den Horch-Werken, DKW und der Automobilabteilung der Wanderer-Werke zur Auto Union AG mit Sitz in Chemnitz.
Der trügerische Aufschwung in den folgenden Jahren führte unter Anderem zu den faszinierendsten Rennwagen ihrer Zeit. Die 16-Zylinder-Grand-Prix-Wagen der Auto Union sind noch heute legendär, und die Luxuslimousinen von Horch erwarben sich einen hervorragenden Ruf, der den Namen August Horchs bis heute unsterblich machte. |

Audi Front 225 Special Cabriolet, 1937 |
In den Jahren 1939 bis 1945 folgte das dunkelste Kapitel der Auto-Union-Geschichte: Wie alle anderen deutschen Unternehmen auch, beschäftigte man sich mit der Produktion von Kriegsgütern. Man erhielt den Geschäftsbetrieb aufrecht, die Automobilproduktion wurde jedoch schon 1939/40 eingestellt.
Die alte Auto Union wurde als Folge der deutschen Teilung und der Währungsreform 1948 liquidiert.
Am 3. September 1949 schlug dann die Geburtsstunde der neuen Auto Union GmbH. Mit Sitz in Ingolstadt und einem großen Teil der ehemaligen Führungsmannschaft begann man zunächst, die Marke DKW zu reaktivieren. |

DKW F102, 1964, der Stammvater der Mitteldruck-Audis |
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Mit Motorrädern und dem Schnellaster F89L begann man in den Werken Düsseldorf und Ingolstadt mit der Produktion. Der Vorkriegs-PKW F8 spendete die Technik für die erste Nachkriegs-Konstruktion, den DKW F89 Meisterklasse. Es folgten der DKW F91 3=6 mit 3-Zylinder-Zweitaktmotor in verschiedenen Karosserievarianten, der DKW Junior, F11, F12 sowie der AU (Auto Union) 1000 S und Motorräder zwischen 125 und 350 ccm.
Bereits 1958 hatte sich die Daimler-Benz AG 87,8 Prozent der Auto Union Anteile gesichert. Für das letzte DKW-Modell, den F102 mit moderner Pontonkarosserie, entwickelte man bereits einen Viertaktmotor, da man im Zweitakter keine Zukunft sah.
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Zum Jahreswechsel 1964/65 übernahm die Volkswagen AG 50,3 Prozent der Auto-Union-Anteile. Heinrich Nordhoff, damaliger Vorstandsvorsitzender von VW, war erklärter Gegner der Zweitaktmotoren, so daß man den bereits im September 1965 präsentierten 1,7-l-Viertakt-Vierzylindermotor in der leicht modifizierten Karosserie des DKW F102 auf den Markt brachte. Der Name des Wagens: Audi. Und die werbewirksame Bezeichnung des Motors: Mitteldruckmotor. Sie rührt von den hohen Verbrennungsmitteldrücken her, die erheblich höher sind als bei anderen damaligen Benzinmotoren und schon Richtung Dieselmotor gehen.
Bis zum Jahresende 1966 übernahm die Volkswagen AG die restlichen 49,7 Prozent der Auto-Union-Anteile, so daß die Auto Union vollständig in den Besitz von Volkswagen überging.
Die Modellpalette wurde stetig erweitert, so gab es ebenfalls ab 1966, zunächst immer in der gleichen Karosserie, Motoren mit 75 PS (Audi 75), 80 PS (Audi 80), 90 PS (Audi Super 90) und ab Januar 1968 auch den Audi 60 (mit 55 PS). Als Karosserievarianten wurden 2- und viertürige Limousinen und ein 3-türiger Kombi angeboten. |

Audi Super 90
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Audi 75 Variant
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Der Erfolg dieser Fahrzeuge war selbst für die Hersteller überraschend, so daß man in Ingolstadt trotz eines Entwicklungsverbotes aus Wolfsburg begann, ein komplett neues Fahrzeug zu entwickeln.
Stilistisch stark am kleinen Audi orientiert, entstand so der Audi 100, der sich mit seinem Vorgänger auch die Motoren teilte und somit auch in die Familie der Mitteldruck-Audis gehört.
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Audi 100 GL
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Audi 100 Coupé S
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Heinrich Nordhoff soll zunächst mit der Beherrschung gerungen haben, als man ihm den fertig entwickelten Wagen präsentierte, gab dann jedoch seine Zustimmung für die Serienfertigung und rettete somit Audi als eigenständige Marke, die mit dem 1968 vorgestellten Audi 100 und dem 1969 erstmals gezeigten Audi 100 Coupé S beständig in höhere Fahrzeugklassen aufstrebte.
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Der Aufschwung bei Audi hatte auch zur Folge, daß 1969 auf Drängen der Volkswagen AG, die die NSU-Motorenwerke übernommen hatte, diese mit der Auto Union zur Audi NSU Auto Union AG mit Sitz in Neckarsulm verschmolzen wurden. Mit der 1977 erfolgten Produktionseinstellung des NSU Ro 80 hörte die Marke NSU dann nach über 100 Jahren auf zu existieren. |
Die Audi-60 bis Super-90-Serie wurde 1973 durch den Audi 80 abgelöst, der ebenfalls in verschiedenen Motorvarianten als 2- und 4türer erhältlich war, die 2. Audi-100-Generation erschien 1977. Mit dem Einstiegsmodell Audi 50 reagierte man auf die Ölkrise zu Beginn der 70er Jahre und rettete so nebenbei den VW-Konzern, der sich mit seiner Hecktriebler - Monokultur tief in die Krise gefahren hatte: der Audi 50 wurde zum Polo und der Audi 80 wurde - mit Kombi-Heck versehen - zum Passat. |

Audi 100 Typ 43, 1980
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Die 1982 erschienene 3. Generation des Audi 100 (Intern Typ 44) überraschte vor allem durch eine aerodynamisch perfektionierte Karosserie, und Audi begann mit den nachfolgenden Modellen, sein Programm stetig weiter in Richtung der gehobenen Fahrzeugklassen zu verlagern. Als Folge der Neuorganisation des Volkswagen-Konzerns wurde die Audi NSU Auto Union AG 1985 dann in Audi AG, nun wieder mit Sitz in Ingolstadt, umbenannt.
1988 erschien der Audi V8, und mit einer neuen Sechszylindermotorengeneration bot man ab 1991 den leistungsorientierten Kunden eine interessante Alternative zu den traditionellen Anbietern der Oberklasse.
Mit den seit 1990 angebotenen TDI-Dieselmotoren in 4-, 5-, 6- und seit neuestem auch 8-Zylinder-Bauweise hat Audi zudem einen entscheidenen Beitrag zur Entwicklung der modernen, leistungfähigen, sparsamen und umweltfreundlichen Dieselmotoren geleistet.
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VW-Audi Freunde Begrüßen euch aus dem schönen Oberfranken
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Diese seite befindet sich noch im aufbau! wir bitten um Ihr Verständniss!
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